Testpiloten: Karsten Wagner u. Walter Neyses
Mit dem T-REX 600 ESP präsentiert ALIGN einen Elektrohelicopter auf einem hohen technischen und qualitativ guten Niveau. Gegenüber der früheren E-Version gibt es viele Neuerungen und Verbesserungen. Wir haben den ESP für Euch getestet.
Selten ist das Maß an Neuerungen zwischen zwei Versionen so groß, dass man von einem Quantensprung reden könnte. Der Begriff Quantensprung gehört in den Bereich der Astrophysik und dort gehört er auch hin. Dennoch sind die Neuerungen die mit dem ESP in Serie gegangen sind, vielfältig und für andere Hersteller ein gewisses Maß. Verschiedene mechanische Elemente wie z.B. die Push & Pull Anlenkung, die Blatthalter und die Taumelscheibe präsentieren sich nun in einer hochwertigen Aluminiumausführung. Das komplette Setup, das überarbeitete CFK-Chassis und viele kleine Verbesserungen summieren den ESP zu einem hochwertigen Produkt.
Unsere verwendeten Komponenten im Test
Als Antriebsritzel wurde an unserem Modell ein 17er Ritzel eingebaut. Für die entsprechende Leistung im 3D-Flug sorgt ein Orbit 25-8 Motor von Plettenberg, der durch einen Jive Regler 100+ LV komplettiert wird.
Als Kreisel wählten wir als erste Referenz einen Spartan ds760. Als Taumelscheibenservos wurden drei DS610 Digital Servos (Savox) verwendet. Für die Ansteuerung des Heckantriebes kam ein Futaba S9254 zum Einsatz. Unser Testmodell wurde mit der 2,4 GHz Technik ausgerüstet, hier wurde ein Futaba R617FS Empfänger (7 Kanal) eingebaut. In unseren Testflügen kamen ausschließlich zwei SLS-LiPo Akkus (4500 u. 5000mAh 22,2V 6S1P 30C/55C) zur Verwendung.
Mehr Power
Der Elektroantrieb und die Möglichkeiten der immer stärkeren LiPo-Akkus in Verbindung mit entsprechenden guten Reglern ermöglichen heutzutage eine größere Umsetzung von Motorkraft und Leistung. Der Abruf von massiver Energie erfolgt beim Elektroantrieb in Bruchteilen weniger Sekunden, wobei ein Verbrennungsmotor deutlich mehr Zeit benötigt um etwa die gleiche Kraft umzusetzen. Gegenüber der Verbrennerversion des T-REX 600 Nitro, der mit einem TT Redline Motor ausgestattet ist, zeigt der T-REX 600 ESP eine deutlich höhere Kraftumsetzung und Leistung (ca. 20 bis 25 %). Der in unserem Test verwendete Motor Orbit 25-8 von Plettenberg verspricht eine enorme Durchzugskraft und ein großes Leistungspotenzial. Im dualen System eines Jive Regler 100+ LV sind hier unter der Verwendung eines SLS LiPo-Akkus in der maximalen Auslastung, Ströme von über 80A möglich. Der Jive Regler ist zur besseren Kühlung an CFK-Boden des Chassis platziert. Hier bietet das großzügig seitlich geöffnete Chassis eine gute Kühlposition. An der vorderen Spitze des Chassis hat der Hersteller für eine ausreichend große Akkuaufnahme gesorgt. Hier lassen sich 6S LiPo Akkus wie der SLS 4500mAh 22,2V 6S1P 30C/55Coder der Kokam LiPo 5000 6S1P 22,2V 30C H5 ohne Problem mittels Klettband sicher am Chassis befestigen.
Die Dämpfung
Bei der perfekten Blattdämpfung ist ein Kompromiss notwendig. Bei niedrigen Drehzahlen unter 2000 U/min (etwa 1800 U/min) tendiert das Modell zu starken Schwingungen, die sich auf das ganze Modell negativ auswirken können. Die Rotorblätter und die Alu-Blatthalter verfügen über keine separate Dämpfung. Der Baukasten beinhaltet entsprechende Dämpfungsgummis, die an die Flugeigenschaften des jeweiligen Piloten angepasst werden müssen. Hier hat der Pilot die Möglichkeit entsprechende Shore Dämpfer zu verwenden. Anfänger verbauen die grauen 70er Shore Dämpfer (weich), Fortgeschrittene verwenden die 80er (mittel) und 3D-Piloten sollten die 90er Dämpfer (hart) verwenden. Unser Testmodell war mit einer harten Dämpfung im Flugeinsatz, bei hohen Drehzahlbereichen über 2000 U/min unter der Verwendung der Original Rotorblätter von Align. Um die Schwingungen im IDLE 1 größtenteils zu kompensieren, sollte der 3D-Pilot, der überwiegend im IDLE 2 unterwegs ist, bei der Start- und Landephase früher in den IDLE 2 schalten. In der Landephase reicht es aus, wenn in einer Höhe von 1m in IDLE 1 zurück geschaltet wird. Diese Vorgehensweise dürfte für Fortgeschrittene und Profis kein Problem darstellen.
Der Flugeinsatz
Den T-REX 600 ESP haben wir über Wochen im 3D-Flugeinsatz und im klassischen Kunstflugstil auf seine Einsatztauglichkeit getestet. Hierbei war von Vorteil, dass wir in der Testphase zwei Piloten mit unterschiedlichen Flugfähigkeiten und Flugstilen zur Verfügung hatten.